Tarifverhandlungen ohne Erfolgsaussicht haben in den vergangenen Monaten den Schienenverkehr in Deutschland lahmgelegt. In insgesamt neun Streikwellen versuchte die Lokführergewerkschaft GDL ihre Forderungen gegenüber der Deutschen Bahn durchzusetzen. Nachdem zuletzt am Montag, dem 18. Mai 2015, ein Streik mit offenem Ende angekündigt wurde, zeigten sich viele Reisende um ihre Pfingstferien besorgt, auch wenn zahlreichen Urlaubern mit dem Fernbus eine komfortable Alternative geboten werden konnte. Am Donnerstag, dem 21. Mai, durften alle Reisenden wieder aufatmen. In der neunten Verhandlungsrunde konnten sich die GDL und die Deutsche Bahn auf ein Schlichtungsverfahren einigen. Dazu werden zwei neutrale Schlichter hinzugezogen: Die Bahn entschied sich für den ehemaligen brandenburgischen Regierungschef Matthias Platzeck (SPD), während die GDL den thüringischen Ministerpräsidenten Bodo Ramelow (Linke) hinzuzuziehen gedenkt. Das Schlichtungsverfahren hat zufolge, dass die Streikaktivitäten mit sofortiger Wirkung eingestellt werden. Bereits seit dem frühen Morgen laufen erste Maßnahmen, um den Schienenverkehr wieder vollständig aufzunehmen. Gegen 19 Uhr ist mit dem offiziellen Ende der Arbeitsniederlegung zu rechnen. Das Schlichtungsverfahren, das am 27. Mai beginnen soll und etwa drei Wochen lang dauern wird, geht mit einer Friedenspflicht einher. Während dieser Verhandlungszeit darf die GDL nicht zu erneuten Streiks aufrufen.
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