Olympische Spiele: Südkorea überzeugte Besucher mit selbstfahrenden Bussen

Olympische Spiele: Südkorea überzeugte Besucher mit selbstfahrenden BussenFür eine bestimmte Nation sind die Olympischen Spiele besonders bedeutend: für das Gastland. Weil sich Südkorea bei den Spielen von Pyeongchang nicht nur sportlich von seiner besten Seite zeigen wollte, wurde der Wettbewerb auch als Plattform für die Vorstellung neuer Technologien genutzt. Als besonders medienwirksam erwiesen sich dabei die selbstfahrenden Busse von Hyundai, die Besucher von einer Austragungsstätte zur nächsten brachten.

Von 5G bis zu Display-Fenstern

Bereits vor Olympia wurde Hyundais autonomer Kleinbus Nexos ausgiebig getestet. So musste er als eine Art Feuerprobe die etwa 190 Kilometer lange Strecke von Seoul nach Pyeongchang zurücklegen. Dabei war er ganz auf sich selbst angewiesen und umschiffte gekonnt aller Hindernisse. Auch Tunnel wurden geschickt durchfahren und das Passieren von Zollkontrollen stellte für den Nexos ebenfalls kein Problem dar.

Bei dem selbstfahrenden Fahrzeug handelt es sich um eine Kooperation zwischen dem Automobilhersteller Hyundai, dem Telekommunikationsanbieter KT und dem koreanischen Ministerium für Infrastruktur und Transport. Die Zusammenarbeit mit KT ist dabei essenziell, denn der koreanische Telefonriese stattete den Bus mit der neuartigen 5G-Technologie aus, die bei den Olympischen Spielen von Pyeongchang auch eindrucksvoll während der Eröffnungsfeier präsentiert wurde. Dabei bildeten tausende von elektrischen 5G-Kerzen die Silhouette einer riesigen Taube und flackernden im Rhythmus der Musik.

Mit 5G können Daten etwa zehnmal so schnell übertragen und verarbeitet werden wie mit LTE, dem aktuellen State of the Art in Sachen Telekommunikation. Diese hohe Geschwindigkeit ist wichtig, weil der Kleinbus Hindernisse anhand von Lasern und Sensoren schnell erkennen können und darauf reagieren muss.

Für besonderen Komfort auf den ersten Testfahrten in Südkorea sorgten die Display-Fenster der Busse. Statt diesen mit gängigem Festerglas auszustatten, setzte der Hersteller auf Bildschirme, auf denen aktuelle Wettkämpfe der Olympischen Spiele übertragen wurden. So konnte sichergestellt werden, dass Fans keine einzige Medaille verpassten.

Selbstfahrender Bus: Transportmittel oder Software?

Während die Testfahrten problemlos verliefen, sorgte die Kategorisierung des neuen Fahrzeugs im Vorfeld der Spiele für Unklarheiten – vor allem was das Sponsoring betraf. Da Hyundai Sponsor im Bereich Transport war und KT im Bereich Telekommunikation/Software, stritt man sich darüber, wer den selbstfahrenden Bus nun vorstellen dürfe. Am Ende zog KT den Kürzen: Zwar durfte der Telekommunikationsanbieter seine 5G-Technologie am Beispiel des Busses vorführen, doch musste für die Presse-Vorstellung ein Fahrer darin platziert werden. Dadurch sollte der Fokus auf der Datenübertragung und nicht auf dem autonomen Fahren liegen.

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