Das deutsche Fernbus-Start-up FlixBus darf sich über eine erneute Finanzierungsrunde freuen und ruft damit eine Bewertung von mehr als 2 Milliarden Euro auf. Zu den Altinvestoren Holtzbrinck Ventures, General Atlantic und Silverlake gesellen sich nun auch Permira und TCV, die Schätzungen zufolge etwa 500 Millionen Euro investiert haben. Auf diesem Erfolg ruht sich FlixBus jedoch nicht aus und erklärt, dass weitere Projekte bereits in der Pipeline sind.
FlixBus ist aktuell in 28 europäischen Ländern vertreten. Auch auf den US-amerikanischen Highways sind die grünen Busse seit Mai 2018 unterwegs. Obwohl sich FlixBus in den Staaten mit mehreren Problemen konfroniert sieht – darunter die Unbekanntheit der Marke FlixBus und etablierte Konkurrenten wie Greyhound – wurde der Start als Erfolg verbucht. Mit Hilfe der neuen Finanzierungsrunde will FlixBus sein US-Netz erweitern und so in den nächsten Jahren auch in Übersee zum Marktführer werden. Zudem sollen neue Märkte erschlossen werden, allen voran Südamerika und Asien.
Auch die Zugsparte FlixTrain will das Dachunternehmen FlixMobility weiter ausbauen. Neue deutsche Strecken, aber auch Verbindungen im Ausland stehen auf der Agenda. In Frankreich und Schweden wurden bereits erste Linienkonzessionen beantragt. FlixMobility setzt dabei auf die Liberalisierung des europäischen Eisenbahnmarktes im Jahr 2020. Ab dann sollen öffentliche Aufträge nur noch per Ausschreibung und nicht mehr direkt vergeben werden. So will die EU Monopole umgehen und den Schienenverkehr durch eine lebhafte Konkurrenz wieder attraktiver machen.
Eine gänzlich neue Sparte will FlixMobility künftig auch erschließen: den Mitfahrmarkt. Unter dem Namen FlixCar sollen künftig über die Online-Plattform auch Mitfahrgelegenheiten gebucht werden können. Vor allem Fahrgäste aus kleineren Städten, die bisher ohne FlixBus-Haltestelle auskommen mussten, finden so ebenfalls Anschluss an das Netz. Die Entscheidung, sich auch im Ridesharing betätigen zu wollen, dürfte auch politisch geprägt sein: Immerhin stieg erst vor Kurzem BlaBlaCar, der weltweit größte Vermittler von Mitfahrgelegenheiten, mit der Marke BlaBlaBus in die Fernbus-Branche ein.
Mit etwa 500 Millionen Euro ist die jüngste FlixBus-Finanzierungsrunde eine der größten in der Geschichte Deutschlands. Der Börsengang des Unternehmens, der bereits geprüft wurde, ist damit für die nächsten Jahre vorerst ausgeschlossen.
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