Auch nachdem nahezu alle deutschen Großstädte bereits an das Fernbus-Netz angeschlossen sind, geht der Netzausbau unaufhörlich weiter – so auch bei Berlin Linien Bus. Die Deutsche Bahn, die mit dem Busunternehmen Berlin Linien Bus auf dem Fernbus-Markt aktiv ist, setzte sich bereits letztes Jahr das Ziel, die bestehende Anzahl an Streckenkilometern im Jahr 2016 zu vervierfachen. Während Berlin Linien Bus im Februar des vergangenen Jahres noch mit rund 17.000 Streckenkilometer aufwarten konnte, beträgt das Netz mittlerweile 71.000 Kilometer, womit die Deutsche Bahn ihr selbstgestecktes Ziel vorzeitig erreicht hat. Dennoch will man weiter am Netz arbeiten: „Wir sehen nach wie vor, dass der Markt interessant ist, ein Wachstumsmarkt, dass es Kundenklientel gibt, die wir bisher nicht erreicht haben,“ äußerte sich Karsten Schulze, der Geschäftsführer des Busunternehmens.
Mehr Linien bedeuten auch mehr Arbeit, weshalb auch das Team des Fernbus-Anbieters in den letzten Jahren deutlich gewachsen ist. Seit der Markt für Fernbusse im Jahr 2013 liberalisiert wurde konnten 70 neue Mitarbeiter gewonnen werden, was einen Umzug in größere Büroräume nötig machte. Im April dieses Jahr zog das Team von Berlin Linien Bus in eine neue Niederlassung in Berlin-Spandau ein, wo die zahlreichen Mitarbeiter des Unternehmens nun Abläufe optimieren und sich um die Planung und Realisation von Linien kümmern. Neu ist neben einem überarbeiteten Internetauftritt auch ein 24-Stunden-Kundenservice, der telefonisch und per Mail alle Kundenfragen zu beantworten weiß.
Ob das Unternehmen schon schwarze Zahlen schreibt, bleibt jedoch unklar. Karsten Schulze meinte dazu gegenüber der Deutschen Presseagentur in Berlin: „Es gibt Linien, die profitabel sind und solche, die das noch nicht sind.“ Damit ist Berlin Linien Bus in guter Gesellschaft, denn auch andere Busunternehmen wie etwa der Marktführer MeinFernbus FlixBus hüllen sich in Schweigen, wenn es um die Frage der Profitabilität geht. Er kürzlich gab auch Jochen Engert, Mitbegründer von FlixBus, auf Anfrage des Onlinemagazins Unternehmeredition zu, nicht auf allen Linien gewinnbringend unterwegs zu sein. Dennoch zeigt sich Engert optimistisch: „Natürlich werden wir das Geschäft irgendwann profitabel betreiben. Daran arbeiten wir sehr hart und sind auf einem guten Weg.“
Diesen Beitrag teilen: