Die Sommerferien rücken näher und die Reiseplanung geht in die heiße Phase. Wie wäre es in diesem Jahr mit ausgiebigen Fahrradtouren? Zwar kann man vielerorts Fahrräder leihen, doch bevorzugen viele Reisende nichtsdestotrotz, das eigene Rad mitzunehmen. Doch ganz so einfach ist dies nicht, denn die Regelungen zur Fahrradmitnahme variieren von Verkehrsmittel zu Verkehrsmittel. Daher verschaffen wir Ihnen hier einen Überblick und klären die Frage: Fernbus, Bahn, Mitfahrgelegenheit oder doch das eigene Auto – wo ist die Fahrradmitnahme am einfachsten?
Fahrradmitnahme von A bis Z
Jeder Reisende hat andere Bedürfnisse: Während der eine möglichst günstig von A nach B kommen will, legt der andere mehr Wert auf Komfort und Service. Wer mit dem Fahrrad verreist, sollte zunächst ein wenig recherchieren und Konditionen vergleichen. So findet sich für jeden das passende Verkehrsmittel!
Fahrrad auseinandernehmen: So gehts!
Fahrradmitnahme im Fernbus
Ob das eigene Fahrrad im Fernbus mitgenommen werden kann, hängt stark vom einzelnen Anbieter ab. Während die einen die Mitnahme pauschal erlauben oder verbieten, variieren die Konditionen bei anderen Busunternehmen von Strecke zu Strecke. Auf touristischen Strecken – wie etwa solchen zum Bodensee oder in die Alpen – ist die Wahrscheinlichkeit, dass Fahrradmitnahme verfügbar ist, am größten.
Ein kleiner Hinweis: Sollten Sie sich unsicher sein, ob Sie das Fahrrad auf Ihrer Wunschreise mitnehmen können, sollten Sie den jeweiligen Fernbus-Anbieter kontaktieren. Dort erfahren Sie auch, wie Sie Ihrer Buchung das Fahrrad als Gepäckstück hinzufügen können. Denn auch hier gilt: Jedes Unternehmen handhabt das unterschiedlich!
Elektrische Fahrräder – sogenannte E-Bikes oder Pedelecs – werden aufgrund des hohen Gewichts von den meisten Fernbus-Anbietern nicht befördert. Lediglich IC Bus erlaubt es Kunden auf der Strecke von Berlin nach Kopenhagen, E-Bikes mit an Bord zu nehmen.
Fahrradmitnahme im Flugzeug
Was beim Fernbus gilt, gilt auch beim Flugzeug: Jeder Anbieter greift auf andere Regelungen zurück, wenn es um die Fahrradmitnahme geht. Wer sich zuvor gut informiert, kann aber dennoch einfach und bequem mit dem Fahrrad per Flugzeug verreisen. Allerdings können bei Flugreisen höhere Gebühren auftreten, da das Fahrrad in der Regel als Sportgepäck mitgebucht werden muss.
Wichtig: Lesen Sie sich die Beförderungsbedingungen Ihrer Airline vor Abflug genau durch! Denn in den meisten Fällen muss das Fahrrad entweder komplett oder teilweise auseinandergebaut werden. Häufig muss der Lenker eingeklappt und die Pedale abmontiert werden. Einige Fluggesellschaften fordern Reisende sogar dazu auf, vor Abflug die Luft aus den Reifen zu lassen. Auch eine Transportbox oder –tasche ist in den meisten Fällen unumgänglich.
Airline | Kosten | Maximalgewicht |
![]() | 49 € | 32 kg |
![]() | 50 € | 32 kg |
![]() | Kontinental: 50 € Interkontinental: 100 € | 32 kg |
![]() | 60 € | 30 kg |
Fahrradmitnahme bei der Bahn
Wer bei der Deutschen Bahn ein Fahrrad mitnehmen will, hat in der Regel leichtes Spiel. Auf den meisten Verbindungen ist der Fahrradtransport problemlos möglich; das zusätzliche Ticket kann einfach online oder an Bahnschaltern erworben werden.
Die Fahrräder werden meist in den eigens dafür vorgesehenen Fahrradabteilen befördert. Dort finden sich Halterungen, in welchen die Räder entweder stehend oder hängend transportiert werden.
Wichtig: Für die Fahrt mit Fahrrad sind eine Fahrradkarte und eine zusätzliche Stellplatzreservierung nötig! Das bedeutet: Sollte die Fahrradmitnahme in Ihrem Ticket enthalten sein, müssen Sie dennoch die Stellplatzreservierung für 4,50 € hinzubuchen.
Bei weiteren Fragen können Sie sich an die Radfahrer-Hotline der Bahn wenden, die Sie unter 01806 996633(20 Cent/Anruf aus dem Festnetz, Mobilfunk max. 60 Cent/Anruf) erreichen. Der Service ist täglich von 6 bis 22 Uhr verfügbar.
Kosten | |
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Fahrradtransport im eigenen Auto
Wer mit dem eigenen Auto verreist, tut sich mit dem Fahrradtransport meist am leichtesten. Immerhin kann man vorher in Ruhe recherchieren und ein geeignetes System für die Anzahl der beförderten Fahrräder auswählen. Vom Transport im Innenraum über Dachträger bis hin zu Heckträgern ist alles möglich. Hier sind die Vor- und Nachteile all dieser Transportmöglichkeiten.
Fahrradtransport im Innenraum |
Vorteile: |
– Kein Trägersystem nötig – Keine zusätzlichen Kosten – Kein höherer Spritverbrauch – Räder sind vor schlechtem Wetter und Diebstahl geschützt |
Nachteile: |
– Eignet sich nicht für alle Arten von Fahrrädern – Die Räder müssen oft zumindest teilweise auseinandergenommen werden – Weniger Platz für Mitfahrer und sonstiges Gepäck – Fahrräder können dabei leicht beschädigt werden |
Fahrradtransport mit Dachträger |
Vorteile: |
– Ausreichend Platz im Innenraum für Mitfahrer und Gepäck – Träger ist meist schnell montiert – Nummernschild wird nicht verdeckt – Sicht ist nicht eingeschränkt |
Nachteile: |
– Höherer Luftwiderstand sorgt für höheren Kraftstoffverbrauch – Hoher Kraftaufwand nötig – Es kann zu Problemen bei Tunneln, in Parkhäusern etc. kommen |
Fahrradtransport mit Heckträger |
Vorteile: |
– Ausreichend Platz im Innenraum für Mitfahrer und Gepäck – Umweltfreundliches System (kein erhöhter Kraftstoffverbrauch) – Beim Abladen ist nicht viel Platz nötig |
Nachteile: |
– Der Kofferraum kann zwischenzeitlich nicht geöffnet werden – Die Befestigung ist etwas komplizierter – Ein drittes Nummernschild ist nötig |
Was sagt das Gesetz zum Fahrradtransport im Auto?
Beim Fahrradtransport im eigenen Pkw sind rein rechtlich drei Dinge zu beachten:
- Tempolimit: Rechtliche keine Vorgaben, doch sollte man sich an die vom Hersteller des Transportsystems angegebene Höchstgeschwindigkeit halten, um bei Unfällen nicht das Risiko einer erhöhten Mitschuld einzugehen.
- Drittes Kennzeichen: Bei Heckträgern ist ein drittes Kfz-Kennzeichen Pflicht! Abgestempelt muss es jedoch nicht werden.
- Beleuchtung: Bei Heckträgern ist die Beleuchtung Pflicht. Das liegt daran, dass die Heckbeleuchtung des Autos verdeckt wird.
Wichtig: Fahren Sie mit Ihrem Fahrrad ins Ausland, sollten Sie sich unbedingt über die dortigen Regeln zum Fahrradtransport informieren. So dürfen die Fahrräder auf dem Dachträger in Deutschland minimal breiter als das Fahrzeug selbst sein; in der Schweiz drohen Ihnen dafür Geldbußen!
Fahrrad auseinandernehmen: So gehts!
Wie bereits erwähnt: Vor allem bei Reisen mit dem Fernbus und dem Flugzeug bestehen die meisten Anbieter darauf, dass das Fahrrad auseinandergenommen und in einer Transportbox verstaut wird. Wer zum ersten Mal mit dem Fahrrad verreist, tut sich dabei oft schwer. Hier wird erklärt, wie ein gängiges Fahrrad innerhalb weniger Minuten sicher auseinandergenommen werden kann.
Fahrradtransport im Koffer: Wie nehme ich ein Fahrrad auseinander?
Der Transport in einem Koffer ist wohl die praktischste Art, mit dem Fahrrad zu verreisen. Nicht nur benötigt das Rad weniger Platz, es wird auch verhältnismäßig sicher befördert. Doch Vorsicht: Bedenken Sie, dass ein Fahrradkoffer ein ordentliches Gewicht auf die Waage bringt und der Transport deshalb trotz Verpackung umständlich sein kann!
Alternativen: Fahrradversand und Leihräder
Wenn Ihnen keine der oben angegebenen Möglichkeiten des Fahrradtransports zusagt, ist der Fahrradurlaub dennoch möglich. Bestehen Sie auf Ihr eigenes Rad, können Sie auf Fahrradversand-Dienste zurückgreifen. Legen Sie darauf keinen Wert, dann können Sie sich vielerorts Fahrräder leihen. Gerade in größeren Städten und touristischen Regionen ist dies kein Problem.
Fahrradversand
Viele Versandunternehmen – wie Hermes oder DHL – verschicken nicht nur kleinere Warenlieferungen, sondern transportieren auch Ihr Fahrrad für Sie. Da Preise und Konditionen stark variieren, sollten Sie sich vor der Reise umfassend informieren. Bei Hermes ist der Versand besonders einfach, da Sie Ihr Rad nicht einmal auseinandernehmen müssen. Der Hermes-Kurier holt das Rad zum gewünschten Zeitpunkt bei Ihnen ab und bedeckt es mit einer Plane. Die Sendung ist bis 1.000 Euro versichert und kann per Tracking-Code jederzeit verfolgt werden. Der Service kostet etwa 45 €.
Auch mit dem Gepäckservice der Deutschen Bahn können Sie Ihr Fahrrad auf die Reise schicken. Ein Bote – ebenfalls von Hermes – holt das Rad bei Ihnen ab und bringt es an Ihr Wunschziel. Der Service kostet 27,90 €.
Fahrrad leihen
Wer nicht auf sein eigenes Rad besteht, kann sich ganz bequem am Urlaubsort ein Fahrrad ausleihen. So müssen Sie sich vorher um nichts kümmern und auch die Vorab-Reservierung ist in den meisten Fällen nicht möglich. Auch Pedelecs – die mit den oben genannten Möglichkeiten nur schwer zu transportieren sind – können vielerorts problemlos ausgeliehen werden.
Die Preise variieren dabei je nach Anbieter, weshalb sich eine kurze Online-Recherche durchaus auszahlen kann. Bei nextbike – Deutschlands größtem Fahrradverleih – gibt es ein Rad pro Tag beispielsweise für 9 €. Wer das Rad für eine ganze Woche bucht, zahlt in der Regel weniger.
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