In Leipzig wurde Ende März der wohl modernste Busbahnhof Deutschlands eröffnet. Als der Fernbus-Markt im Jahr 2013 liberalisiert wurde, wurden in Leipzig spontan Haltestellenschilder in der Goethestraße aufgestellt. An dieser Übergangslösung, die Reisenden nur sehr wenig Komfort bot, hielt man fünf Jahre lang fest. Grund dafür war, dass die Stadt weder ein passendes Grundstück bereitstellen konnte, noch den neuen ZOB aus öffentlicher Hand finanzieren wollte. Nun setzten sich private Investoren für den neuen Busbahnhof ein, der mit rund 15 Millionen Euro zu Buche schlug.
Der ZOB Leipzig befindet sich an der Ostseite des Hauptbahnhofs und bietet Reisenden dadurch sowohl direkten Zugang zur Innenstadt als auch zu anderen Verkehrsmitteln. Die Anreise mit dem Nah- oder Stadtverkehr ist so problemlos möglich. Auch wer mit dem eigenen Pkw zur Bushaltestelle fahren will, muss keine lange Parkplatzsuche fürchten, denn der ZOB ist überdacht von einem Parkhaus mit 550 Stellplätzen.
Ist man am neuen Busbahnhof angekommen, bietet sich Reisenden ein hoher Grad an Komfort: Wer den Proviant vergessen hat, kann sich am Kiosk oder im Schnellrestaurant noch spontan eindecken. Das Gepäck kann unterdessen in sicheren Schließfächern verwahrt werden. Und sollte der Bus doch einmal Verspätung haben, wird darüber in Echtzeit über die elektronischen Anzeigetafeln informiert.
Doch nicht nur für Reisende, sondern auch für Busfahrer und -unternehmen stellt der neue ZOB eine Erleichterung dar: Die Suche nach einem freien Bussteig entfällt, da das Busunternehmen den jeweiligen Fernbus zuvor ganz einfach online einchecken kann. Der verfügbare Bussteig wird dann im Voraus dem nächsten Bus zugeordnet. Die Fahrzeugerkennung läuft über eine Kamera, welche die Kennzeichen der Fernbusse scannt.
Im ersten Betriebsjahr sollen am ZOB Leipzig insgesamt 30.000 Busse abgefertigt und 1,6 Millionen Fahrgäste begrüßt werden. Langfristig werden 3 Millionen Reisende pro Jahr angepeilt. Der deutsche Marktführer FlixBus freut sich über die neue und innovative Haltestelle: „In Leipzig wurde mit dem Fernbusterminal ein zukunftsgerichtetes Gesamtpaket geschaffen, wie es beispielhaft für andere Städte in Deutschland sein sollte“, so Fabian Stenger, Geschäftsführer von FlixBus DACH. Neben FlixBus haben sich bereits 15 andere Fernbus-Anbieter registrieren lassen, die den ZOB als neue Haltestellen nutzen wollen.
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