Wer beim Thema „Bus“ nur an langweilige Klassenausflüge oder überfüllte Stadtbusse denkt, sollte einmal einen Blick auf die internationale Busbranche werfen. Überall auf der Welt arbeiten Tüftler und Erfinder an innovativen Projekten, um den Bus als Verkehrsmittel noch umweltfreundlicher und attraktiver zu machen.
Bristols Bio-Bus
Wer in der englischen Stadt Bristol unterwegs ist, reist besonders umweltschonend. Seit Januar 2015 ist dort der sogenannte Bio-Bus unterwegs. Das Markenzeichen des Fahrzeugs ist der Antrieb mit Bio-Methan – einem Gas, das aus menschlichen Abfällen und Essensresten hergestellt wird. Durch die Wiederverwertung von Abfällen zeichnet sich der Bio-Bus, der von den Einwohnern Bristols auch liebevoll „Poo Bus“ genannt wird, durch eine besonders positive Umweltbilanz aus. Zusätzlich dazu ist Bio-Methan etwa um die Hälfte günstiger als gängiger Diesel.
Londons Hundebus
Die roten Doppeldeckerbusse haben sich längst zum Markenzeichen der britischen Hauptstadt London entwickelt. Während bisher allerdings nur Menschen in den Genuss der beliebten Sightseeing-Touren kamen, durften letzten Monat auch Hunde an Bord. Im Rahmen einer PR-Aktion veranstaltete eine britische Handelskette für Hundezubehör eigens für die pelzigen Vierbeiner konzipierte Stadttouren. Die Herrchen wurden während der einstündigen Fahrt von einem Audiokommentar unterhalten, der allerlei Wissenswertes über Sehenswürdigkeiten und ihren Bezug zu Hunden vermittelte. Auch eine Einführung in das „Who is Who“ der royalen Vierbeiner von den Corgis der Queen bis zum Cockerspaniel von William und Kate wurde gewährt. Als Zwischenstopps dienten die Gassi-Geh-Hotspots der britischen Hauptstadt und als besonders hundefreundlich geltende Pubs.
Chinas Tunnelbus
Im Jahr 2010 wurde in China ein vieldiskutiertes Projekt vorgestellt: der TEB-1. Um die Überfüllung von Straßen zu vermeiden, wurde eine Art Tunnelbus entwickelt. Dieser fährt auf Schienen und zeichnet sich dadurch aus, dass er über der Fahrbahn eine Art Tunnel bildet. Sollte es also zu einem Stau kommen, kann der Bus einfach über den wartenden PKWs weiterfahren. Der Tunnelbus sollte sich dabei nicht nur als Stadtbus, sondern auch als Fernbus eignen und sollte auch für die Nutzung auf Autobahnen getestet werden. Nach der ersten Pilotfahrt im August 2016 verlief das Projekt jedoch vorerst im Sand. Nichtsdestotrotz haben bereits mehrere Länder wie Frankreich und Indien Interesse an dem innovativen Konzept angemeldet, weshalb die Weiterentwicklung des TEB-1 oder eines ähnlichen Busses nicht ausgeschlossen ist.
Madrids Gartenbus
Im Rahmen des Projekts „Muévete en Verde“ konnten die Bürger Spaniens im vergangenen Jahr Ideen rund um das Thema Umweltschutz einschicken. Eines der Gewinnerkonzepte, das in Kürze umgesetzt werden soll, sind die Gartenbusse von Madrid. Dabei handelt es sich um gewöhnliche Stadtbusse, auf deren Dach ein fahrender Garten angebracht ist. Dieser absorbiert einen Teil des ausgestoßenen CO2s und verbessert so die Umweltbilanz der Busse. Auch zahlreiche Bushaltestellen sollen mit den urbanen Gärten ausgestattet werden. Zunächst wird das Projekt auf den beliebten Linien 27 und 34 verwirklicht, die an zahlreichen Sehenswürdigkeiten der spanischen Hauptstadt vorbeiführen. Durch den Dachgarten verringert sich übrigens automatisch die Temperatur in den Bussen um etwa 3 Grad – gerade während der Sommermonate in Spanien ein willkommener Nebeneffekt!
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