Der Fernbus gilt als äußerst sicheres und umweltfreundliches Verkehrsmittel. Dennoch bemühen sich zahlreiche Busunternehmen darum, die aktuellen Werte weiter zu verbessern und setzen dabei auf neueste Technologien. Vor allem Bordkameras kommen bei Fernbus-Anbietern aus dem Ausland immer häufiger zum Einsatz. Erst vor Kurzem unterzeichnete das britische Busunternehmen National Express einen Vertrag mit Lytx DriveCam. Nachdem der Testlauf äußerst vielversprechend ausfiel, sollen nun alle 700 Fernbusse des Unternehmens mit Bordkameras ausgestattet werden. Diese dokumentieren während der Fahrt sowohl das Verhalten des Busfahrers als auch den Straßenverlauf. Bei Auffälligkeiten – wie etwa dem Verlassen der Spur oder einer Vollbremsung – wird ein Videoclip an Lytx gesendet und ausgewertet. Bei Bedarf wird dieser daraufhin an National Express weitergeleitet, wo er näher analysiert werden kann. Ziel des Systems ist es, das Fahrertraining zu optimieren und so die Sicherheit im Fernbus zu erhöhen.
Weniger aus Sicherheitsgründen und vielmehr aus Sorge um die Umwelt entschied sich der Fernbus-Anbieter megabus für die Installation von Bordkameras. Im vergangenen April wurden alle 2.400 Fernbusse des Unternehmens, die in Amerika unterwegs sind, mit dem System GreenRoad ausgestattet. Wie bei Lytx wird auch hier das Verhalten des Busfahrers aufgezeichnet und ausgewertet. Ziel ist es allerdings, den Busfahrern einen umweltschonenderen Fahrstil beizubringen und Abgaswerte zu reduzieren. Im Rahmen einer Testphase in Großbritannien konnte megabus anhand der GreenRoad-Technologie drei Prozent an Treibstoff einsparen. Um den Busfahrern die aktive Teilnahme an der Aktion näherzubringen, ist diese mit einem Bonusprogramm verknüpft. Besonders bemühte Fahrer können Green Points sammeln, die mit attraktiven Bonuszahlungen gelohnt werden.
Bordkameras sind auch in der Fahrerkabine der CityMobil2-Busse zu finden. Allerdings dokumentieren diese nicht den Busfahrer, sondern ersetzen ihn gänzlich. Nachdem die fahrerlosen Nahverkehrsbusse zunächst auf abgesperrtem Gelände getestet wurden, sind diese seit Kurzem erstmals auf öffentlichen Straßen in Griechenland unterwegs. Die französischen Fahrzeuge, die mit Strom betrieben werden, sind Teil eines offiziellen Projektes der EU, bei dem es darum geht, den Nahverkehr zu revolutionieren und umweltschonender zu machen. Anhand von Sensoren und Lasern werden Hindernisse frühzeitig erkannt und ein GPS-System steuert den fahrerlosen Bus. Kameras an Bord erlauben die Fernsteuerung von einer Zentrale aus und sorgen so für zusätzliche Sicherheit. Für Fernbuslinien ist das neue Modell allerdings kaum zu gebrauchen: Aus Sicherheitsgründen beträgt die Höchstgeschwindigkeit der Kleinbusse lediglich 20 km/h.
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