Unter der Marke „Hellö“ bieten die Österreichischen Bundesbahnen seit Juli 2016 Fernbusverbindungen an. Im Angebot waren hauptsächlich Fahrten in Österreich und Deutschland, aber auch nach Italien, Tschechien und Kroatien. Zehn Monate nach der Gründung gibt die ÖBB ihr Engagement am Markt auf und verkauft ihre Fernbustochter Hellö an den deutschen Marktführer FlixBus, wie am vergangenen Montag in einer Pressemitteilung bekannt gegeben wurde. Über die genaue Summe wurde Stillschweigen vereinbart. Damit zieht sich nach der Deutschen Bahn und der deutschen Post ein weiterer finanzstarker Großkonzern vom Fernbusmarkt zurück.
Was ändert sich für Hellö-Reisende? Bis Ende Juli 2017 verkehren die Hellö-Busse wie gewohnt |
Ab dem 1. Juni 2017 gilt der Vertrag zwischen den beiden Busfirmen. Mit diesem Tag beginnt die schrittweise Übernahme, in der Hellö-Tickets übergangsweise auch über FlixBus gekauft werden können. Die bisherigen Hellö-Linien werden zum 1. August 2017 in das europaweite Streckennetz der grünen Fernbusse integriert. Seit drei Jahren ist FlixBus in Österreich mit seinem Partner Blaguss aktiv, dieser wird auch die neu hinzugekommenen Hellö-Strecken bedienen sowie die 28 geleasten Hellö-Busse übernehmen. Die ehemaligen Busfahrer des neu-aufgekauften Unternehmens dürfen sich entscheiden, ob sie für den ÖBB in den regionalen Postbussen oder für die Firma Blaguss fahren möchten. Die Marke Hellö verschwindet wieder komplett von der Bildfläche und der deutsche Marktführer wächst weiter. Bereits im vergangenen Jahr wurden das europäische Angebot von megabus und die deutschen Postbusse übernommen.
Derzeit bietet FlixBus seinen Kunden über 150.000 Verbindungen am Tag zu über 1.000 verschiedenen Reisezielen an. Durch die neu zugekauften Linienlizenzen von Hellö wird das Angebot um weitere Strecken und neue Ziele vergrößert. „Statt Parallelverkehren schaffen wir durch die Netzintegration mehr Reisemöglichkeiten“, sagt FlixBus-Gründer und Geschäftsführer Jochen Engert.
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