Der deutsche Marktführer FlixBus wird seine Marktanteile in naher Zukunft weiter ausbauen können: Gestern wurden die Verträge unterschrieben, die regeln, dass FlixBus ab dem 1. Juli 2016 das kontinentaleuropäische Geschäft des britischen Busunternehmens megabus übernehmen wird. Der Fernbus-Anbieter mit Sitz im schottischen Perth ist Teil der Stagecoach Gruppe, des zweitgrößten britischen Verkehrsunternehmens, und in Europa vor allem aufgrund seiner günstigen 1-Euro-Tickets bekannt. Parallel zum Kerngeschäft in Großbritannien unterhält megabus auch Fernbuslinien in Deutschland, Spanien, Italien, den Niederlanden, Frankreich und Belgien. Diese sowie cross-border-Verbindungen von und nach Großbritannien werden ab Juli von FlixBus verwaltet; die eigentliche Durchführung der Fahrten wird weiterhin megabus übernehmen.
Das Geschäft von megabus gliedert sich in operativen Fernbusverkehr und Retail-Sparte. Letztere wurde von FlixBus aufgekauft, was bedeutet, dass der deutsche Marktführer ab übermorgen die Konzeption der Fahrpläne, die Preisgestaltung, alle Marketing-Angelegenheiten sowie den Vertrieb der Fahrkarten übernimmt. Zusätzlich gibt es die Option, dass Stagecoach auch Fahrzeuge an FlixBus oder eines dessen Partner-Unternehmen verkauft.
Wer bereits ein megabus-Ticket für eine Fahrt in der Zukunft gebucht hat, hat von der Übernahme nichts zu befürchten, denn die Fahrten werden weiterhin wie geplant durchgeführt. |
Mit der Übernahme des Konkurrenten sichert sich der Fernbus-Anbieter seine Position in Westeuropa. Zeitgleich wird außerdem an der Expansion des Streckennetzes in Richtung Mittel- und Osteuropa gearbeitet. Bereits seit Mai können Reisende dank einer Kooperation mit dem polnischen Anbieter PolskiBus von einer großen Auswahl an Urlaubszielen in Polen profitieren. Dabei führt FlixBus die Fahrt nach Berlin durch, von wo aus Reisende in den Bussen von PolskiBus die Weiterreise nach Polen antreten können.
Am 30. Juni starten Direktverbindungen von Österreich nach Rumänien. Zu den angesteuerten Zielen zählen unter anderem Timișoara, Făgăraș und Bukarest. Ab dem 1. Juli geht es unterdessen auf direktem Weg nach Kroatien: Wie bereits in Italien und Frankreich wird FlixBus auch dort ein nationales Streckennetz in Betrieb nehmen, das zahlreiche Städte umfasst. Reisende können dann von Deutschland und Österreich aus einen größeren Knotenpunkt wie etwa Zagreb ansteuern und von dort aus die nationalen Verbindungen zur Weiterreise nutzen. So kann ganz Kroatien zum kleinen Preis mit dem Fernbus erkundet werden.
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