Vergangene Woche verkündete der deutsche Marktführer FlixBus, dass ein neuer Investor mit ins Boot geholt werden konnte. Silver Lake ist der weltweit größte Technologie-Investor und hält bereits Anteile an Branchengrößen wie amazon und Skype. Neben Silver Lake beteiligten sich außerdem die früheren Investoren General Atlantic, Holtzbrinck Ventures und Daimler an der aktuellen Finanzierungsrunde. Zwar ist die Höhe der Silver Lake Finanzierung nicht bekannt, doch bleibt General Atlantic weiterhin Hauptinvestor bei FlixBus.
Abgesehen von der Finanzspritze will FlixBus hauptsächlich von der Expertise des Technologie-Unternehmens profitieren. FlixBus Gründer und Geschäftsführer André Schwämmlein spricht von einer „datengetriebenen Analyse der Verkehrsströme“, die es dem Fernbus-Anbieter ermöglichen soll, das Angebot besser an reale Kundenwünsche anzupassen. Statt wie bisher nur auf eigene Daten und Erfahrungen zurückzugreifen, will man durch die Ausweitung der Datenquellen auch Angebote entwickeln, die neue Kundengruppen erschließen sollen. Ziel ist es schließlich, die Auslastung in den Fernbussen zu verbessern.
Während von der optimierten Auslastung vor allem FlixBus und die zahlreichen Bus-Partner des Unternehmens profitieren, soll die Finanzspritze von Silver Lake auch Vorteile für die Kunden haben. So will man beispielsweise gemeinsam an einer „Where is my bus“-App arbeiten, die es Fahrgästen erlaubt, die Position des Busses in Echtzeit zu verfolgen. Bei etwaigen Verspätungen kann die Zeit so effizienter genutzt werden. Während die App noch in Planung ist, ist das Umrüsten der FlixBus-Flotte auf LTE-Boxen europaweit fast abgeschlossen. Diese sollen in den Bussen für schnelleres und vor allem stabileres Internet sorgen. Laut FlixBus spiegelt sich diese Veränderung schon jetzt in den Zufriedenheitswerten der Kunden wieder. Ein weiteres wichtiges Kriterium bei der Bewertung von Fernbusreisen ist das Verhalten der Busfahrer. Für diese will FlixBus künftig die E-Learning-Plattform FlixUniversity anbieten, die der Ergänzung regelmäßiger Fahrerschulungen dient. Kunden soll darüber hinaus ein größeres Netz zur Verfügung stehen: Nachdem FlixBus bereits vor Kurzem bekanntgab, mehr deutsche Klein- und Mittelstädte in die Fahrpläne integrieren zu wollen, wird auch die Anzahl der Fahrten nach und in Skandinavien, Italien und Frankreich erhöht.
Diesen Beitrag teilen: