FlixBus bekommt Konkurrenz aus Frankreich

FlixBus bekommt Konkurrenz aus FrankreichMit über 90 Prozent Marktanteil hat FlixBus den deutschen Fernbus-Markt fest im Griff. Ein wenig anders sieht es in Frankreich aus, wo sich FlixBus und die SNCF-Tochter OUIBUS seit der Liberalisierung des Fernbus-Marktes im Sommer 2015 ein hitziges Kopf-an-Kopf-Rennen liefern. Letzterer will nun mit einer ersten grenzüberschreitenden Verbindung auch deutsche Kunden von sich überzeugen.

Bereits gegen Ende 2017 testete OUIBUS erstmals den internationalen Markt, allerdings zunächst mit namhafter Unterstützung. Damals gründeten die Unternehmen OUIBUS, Marino aus Italien, ALSA aus Spanien und National Express aus Großbritannien eine Vertriebsgemeinschaft: Kunden konnten so auf der OUIBUS-Website nicht mehr nur die eigenen Tickets des Anbieters kaufen, sondern auch Fahrkarten für die anderen drei Unternehmen erwerben. De facto resultierte das in einer immensen Netzerweiterung. Auf einer Route von Paris über Marne-la-Vallée, Freyming, Straßburg und Kehl nach Karlsruhe schickt OUIBUS nun erstmals eigene Busse nach Deutschland.

Preislich orientiert sich der Anbieter dabei an der Konkurrenz: So sind Tickets für die Fahrt von Straßburg nach Karlsruhe sowohl bei FlixBus als auch bei OUIBUS bereits ab 4,99 Euro zu haben. Auch was den Komfort betrifft unterscheiden sich die beiden Anbieter nur geringfügig. Beide trumpfen mit modernen Bussen, ausreichend Steckdosen und kostenlosem WLAN auf. Lediglich beim Thema Barrierefreiheit hat OUIBUS eindeutig die Nase vorn: So sind alle Fahrzeuge des Unternehmens mit Rollstuhlstellplätzen ausgestattet. Bei FlixBus trifft dies aktuell nur auf vereinzelte Fernbusse zu.

Gegenüber der Deutschen Presse-Agentur erklärt OUIBUS-Chef Roland de Barbentane: „Das ist ein Test.“ Eine detaillierte Deutschland-Strategie habe das Unternehmen zum jetzigen Zeitpunkt nicht, doch wolle man sich in Europa ein wenig mehr ausbreiten. Da sich das Angebot bislang auf eine einzige grenzüberschreitende Linie beschränkt, setzt OUIBUS zunächst keine hohen Ziele an: Inklusive der über die internationale Fernbus-Allianz verkauften Tickets wolle man in diesem Jahr etwa 20.000 deutsche Reisende befördern. Zum Vergleich: Insgesamt steuert OUIBUS für 2018 auf rund 5 Millionen Fahrgäste zu.

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