Die Meldestelle für barrierefreie Fernlinienbusse sucht neue Mobilitätsscouts

Die Meldestelle für barrierefreie Fernlinienbusse sucht neue MobilitätsscoutsDas Thema Barrierefreiheit ist im öffentlichen Verkehr von großer Bedeutung, weshalb auch der Fernbus-Markt sich dieser Problematik zunehmend annimmt. Zwar wurde der Markt für Fernbusse schon Anfang 2013 liberalisiert, doch gönnte das Personenbeförderungsgesetz den Anbietern zunächst eine Schonfrist von drei Jahren. Diese lief zum 1. Januar 2016 ab, was bedeutet, dass von nun an jedes Neufahrzeug über zwei Rollstuhlstellplätze verfügen muss. Ab 2020 gilt die Regelung für alle Fernbusse auf Deutschlands Straßen. Um zu kontrollieren, ob die gesetzlichen Vorgaben auch tatsächlich eingehalten werden, rief der Bundesverband Selbsthilfe Körperbehinderter e. V. (BSK) im Oktober 2014 die Meldestelle für barrierefreie Fernlinienbusse ins Leben, die sich als Informationsstelle für behinderte Reisende sowie für die Fernbus-Anbieter selbst versteht. Mit Hilfe von Mobilitätsscouts führt die Meldestelle in regelmäßigen Abständen Testfahrten zur Barrierefreiheit im Fernbus durch.

Der Meldestelle geht es dabei nicht nur um die Fahrt mit dem Fernbus, sondern um den gesamten Reiseprozess, zu dem auch die Buchung und die Anreise zur Bushaltestelle zählen. Die Mobi-Scouts übernehmen daher auch die Buchung der Reise selbst, um die Barrierefreiheit auf Herz und Nieren testen zu können. Zum Schluss werden die Ergebnisse in Wort und Bild festgehalten und der Meldestelle übermittelt. Volker Schilling, ein blinder Mobi-Scout der Meldestelle, machte sich beispielsweise direkt am 1. Januar in Begleitung seines Blindenhundes auf die Reise und prüfte die Angebote von MeinFernbus FlixBus und Berlin Linien Bus auf der Strecke Bremen-Hannover. Dabei stellte er fest, dass das Buspersonal durchaus positiv reagierte und ihm durch regelmäßige Durchsagen im Bus Hilfestellung leistete. Auch mit den Busbahnhöfen war der Mobi-Scout im Grunde zufrieden, obwohl hier mehr Durchsagen wünschenswert gewesen wären. Diese erste Testfahrt zeigt bereits, dass das Thema Barrierefreiheit im Fernbus nicht nur in den Aufgabenbereich der Busunternehmen fällt, sondern auch in jenen der Kommunen und der Informationsdienstleister.

Um in Zukunft noch mehr Testfahrten durchführen zu können, sucht die Meldestelle für barrierefreie Fernlinienbusse aktuell nach neuen Mobilitätsscouts. Wer sich als behinderter Reisender dafür interessiert, kann an einem Workshop in Berlin teilnehmen. Dieser findet vom 17. bis zum 20. März statt und soll die angehenden Mobi-Scouts auf ihre künftige Aufgabe vorbereiten. Zwar muss die Buchung der Anreise von den Teilnehmern selbst getätigt werden, doch übernimmt in der Regel der BSK die Kosten für die Interessenten und deren Assistenz. Um passende Unterkünfte sowie Verpflegung kümmert sich der BSK selbst. Lediglich ein Unkostenbeitrag von 60 Euro pro Teilnehmer wird fällig. Zum Programm des Workshops zählen neben Vorträgen des BSK und externer Sprecher beispielsweise auch eine Besichtigung des Berliner ZOB sowie eine Podiumsdiskussionsrunde, bei der auch Vertreter der Politik und der Fernbus-Branche zu Wort kommen sollen.

Nähere Informationen zum Workshop gibt es auf der Internetseite des BSK und über die Meldestelle für barrierefreie Fernlinienbusse:
Kurfürstenstr. 131 10785 Berlin / Tel.: 030 8145268-53 / Mail: meldestelle(at)bsk-ev.org / Internet: www.bsk-ev.org/arbeitsfelder/barrierefreie-fernlinienbusse-infos-meldestelle/
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