Den Louvre, das Britische Museum und das Rijksmuseum haben Sie schon längst besucht? Wie wäre es dann einmal mit etwas außergewöhnlicheren Museen? Von Relikten längst zerbrochener Lieben über Nachrichten von Verstorbenen aus dem Fegefeuer bis hin zu Exponaten mit frei erfundenen Geschichten: In Europa gibt es zahlreiche ungewöhnliche Museen zu entdecken, die Sie sicherlich das Staunen lehren werden. Wir haben die besten neun davon für Sie zusammengetragen.
Museum der unerhörten Dinge – Berlin
Das einzige, was die Exponate im Museum der unerhörten Dinge in Berlin verbindet, sind die Geschichten dahinter. Und dabei müssen diese nicht einmal der Wahrheit entsprechen. Auf nur 20 Quadratmetern stellt der Gründer Roland Albrecht rund 400 Gegenstände aus, angefangen mit dem Fernrohr des Kolumbus bis hin zu Kuriositäten wie weißem Rotwein. Zu jedem Gegenstand gehört auch eine Geschichte, doch ob diese wahr oder einfach nur frei erfunden ist, bleibt ganz Ihrer Fantasie überlassen.
Museum der zerbrochenen Beziehungen – Zagreb
Wohl jeder hat schon eine schmerzhafte Trennung hinter sich, oder nicht? Die Gründer des kroatischen Museums der zerbrochenen Beziehungen wollten den Relikten ihrer vergangenen Beziehung ein Denkmal setzen und eröffneten die außergewöhnliche Ausstellung. Schnell fand diese international Anklang und Liebeskummergeplagte aus aller Welt schickten den beiden ihre persönlichen Memorabilia, angefangen bei zerrissenen Liebesbriefen bis hin zu den zerstörten Möbeln der Ex. Das Museum in Zagreb überzeugt durch Innovationsgeist und viel Empathie und wurde daher 2011 zum „Europäischen Museum des Jahres“ gewählt.
Taschenmuseum – Amsterdam
Sie denken, Sie hätten viele Handtaschen zuhause? Ein Besuch des Taschenmuseums in Amsterdam wird Sie eines Besseren belehren. Mehr als 5.000 Exponate aus fünf Jahrhunderten sind hier versammelt, angefangen von wahren Antiquitäten bis hin zu raren Vintage-Designer-Stücken. Zur Stärkung empfiehlt sich ein Besuch des angrenzenden Cafés: Gönnen Sie sich unbedingt Petits Fours in Form der klassischen Chanel-Tasche.
Clownmuseum – London
Von Pennywise bis hin zum Joker – Clowns scheinen aktuell so angesagt wie nie. Wenn Sie tiefer in die Materie eintauchen möchten, sollten Sie einen Abstecher in das Londoner East End planen. Im Clownmuseum finden Sie dort eine Vielzahl faszinierender Perücken, Kostüme und anderer Kuriositäten. Doch Vorsicht: Wenn Sie an Coulrophobie (der Angst vor Clowns) leiden, sollten Sie sich vielleicht doch lieber für ein anderes Museum entscheiden. An der nötigen Auswahl dürfte es Ihnen in London nicht mangeln.
Flippermuseum – Budapest
Sie haben es als Kind geliebt, an Flipperautomaten zu stehen? Wenn sie ein wenig in nostalgischen Erinnerungen schweben möchten, ist das Flippermuseum in Budapest genau das Richtige für Sie! Entdecken Sie wie sich die beliebten Spieleautomaten vom Beginn des 18. Jahrhunderts bis heute weiterentwickelt haben und welche Geschichten sie über die Jugendkultur der jeweiligen Jahrzehnte erzählen können. Selbstverständlich dürfen Sie bei einigen Exponaten auch selbst Hand anlegen: Können Sie den Jackpot knacken?
Spritmuseum – Stockholm
Im Spritmuseum in Stockholm dreht sich alles um die Beziehung der Schweden zu Alkohol. Dabei geht es weniger um Alkoholika an sich, sondern vielmehr um kulturelle Implikationen des Trinkens. In diesem Museum sind Besucher dazu aufgefordert, alle Sinne zu nutzen: Exponate können nicht nur bestaunt werden; auch Ihr Geschmacks- und Geruchssinn ist hier gefordert. Anhand von künstlerischen Simulationen können Sie im Spritmuseum außerdem vollkommen nüchtern erleben, wie es sich anfühlt, betrunken oder verkatert zu sein.
Museum der Seelen im Fegefeuer – Rom
Im Jahr 1897 brach in der römischen Kirche Sacro Cuore del Suffragio ein Feuer aus. In den Flammen sah der zuständige Priester das Gesicht einer Frau, die aus dem Fegefeuer heraus Kontakt zu den Lebenden aufbauen wollte. Das Erlebnis nahm den Priester so sehr mit, dass er begann, Relikte von Verstorbenen im Fegefeuer zu sammeln. Die Sammlung findet sich noch heute in der kleinen Kirche in Rom. Gänsehaut ist hier garantiert!
Katzenkabinett – Amsterdam
Bereit für #catcontent? Der reiche Niederländer William Meijer liebte seinen Kater Tom so sehr, dass er seinem vierbeinigen Gefährten im Jahr 1990 ein ganzes Museum widmete. Von Gemälden bis hin zu Alltagsgegenständen finden Katzenliebhaber hier zahlreiche Exponate, die ihnen sicherlich ein Lächeln auf die Lippen zaubern. Selbstverständlich dürfen dabei auch echte Katzen nicht fehlen: Fünf Vierbeiner bewohnen das Museum in Amsterdam, das in einem alten Herrenhaus aus dem 17. Jahrhundert untergebracht ist.
Miniatur Wunderland – Hamburg
Das Miniatur Wunderland in Hamburg ist alles andere als ein Geheimtipp, darf auf unserer Liste der ungewöhnlichsten Museum aber trotzdem nicht fehlen. Auf 1.500 Quadratmetern ist hier die größte Modelleisenbahn der Welt untergebracht. Besucher können 15 Schienenkilometern folgen und die kleine Bahn dabei beobachten, wie sie sich ihren Weg durch die Hamburger Hafencity, das exklusive Monaco, entlegene Regionen Südamerikas und viele weitere Gegenden bahnt. Geht es nach der Anzahl der Besucher, hat das Miniatur Wunderland in Hamburg klassische deutsche Sehenswürdigkeiten wie den Europa-Park in Rust und Schloss Neuschwanstein schon längst hinter sich gelassen.