Am Zentralen Omnibusbahnhof in Berlin machen immer mehr Fernbusse Halt. In der Zeit rund um Weihnachten zählten die Mitarbeiter des ZOB die An- und Abfahrten und kamen dabei insgesamt auf 3.116 Abfertigungen. Den verkehrsreichsten Tag verbuchte man am 27. Dezember mit 740 Bussen. Alle Hände voll zu tun hatte das ZOB-Personal vor allem in den frühen Morgenstunden des 23. Dezember: Zwischen 6:30 Uhr und 9:00 Uhr wurden in Berlin 140 An- und Abfahrten registriert.
Der Berliner ZOB wurde 1966 eröffnet und sollte ursprünglich dazu dienen, den Einwohnern West-Berlins durch die Busse eine Alternative zur DDR-Reichsbahn zu bieten. Als oberste Kapazität wurden damals 80.000 Abfertigungen pro Jahr angelegt. Durch die Liberalisierung der Fernbusse wurde diese Höchstgrenze bereits 2013, im ersten Jahr der Marktöffnung, mit insgesamt 99.000 An- und Abfahrten überschritten. Im Folgejahr wurden am ZOB der Hauptstadt 175.000 Fernbusse abgefertigt. Im Jahr 2015 brachte man es auf 209.000 Busse. Diese Zahlen veranlassten die Berliner Stadtverwaltung nun, einen Umbau des Busbahnhofs am Funkturm in Auftrag zu geben.
Im Frühjahr 2016 will man mit dem Umbau des Busterminals beginnen, der bei laufendem Betrieb stattfinden soll. Die 27 existierenden Haltebuchten sollen dann auf insgesamt 33 erweitert werden. Einen weiteren Vorteil erhofft man sich durch die neue Anordnung der einzelnen Bussteige: Durch ein Zick-Zack-Muster will man alle Haltestellen gleichzeitig nutzen können, selbst wenn an der Nachbarbucht ebenfalls gerade Fahrgäste in einen Fernbus einsteigen. Aktuell kommt es in solchen Fällen häufig zu zeitraubenden Behinderungen. Pro Stunde sollen durch die Optimierung 20 zusätzliche Abfertigungen ermöglicht werden. Zusätzlich dürfen sich Fahrgäste über ein verbessertes System an Wegweisern freuen, das sowohl Hinweise auf dem Boden als auch gut sichtbare Schilder und Piktogramme vorsieht. Ebenfalls angedacht ist die Anbringung einer Fußgängerampel zwischen dem S-Bahnhof und dem ZOB, da laut Beobachtungen ein Großteil der Fahrgäste den Umweg durch die Unterführung für Fußgänger meidet und den weitaus riskanteren Weg über die Straße wählt. Insgesamt soll der Umbau rund 14,3 Millionen Euro kosten. Die Bauzeit ist auf drei Jahre angesetzt.
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