Immer mehr Fahrgäste wenden sich an die Schlichtungsstelle für den öffentlichen Personenverkehr

Immer mehr Fahrgäste wenden sich an die Schlichtungsstelle für den öffentlichen PersonenverkehrWer mit einer Reise nicht zufrieden ist, etwa weil der Bus zu spät war oder ein Gepäckstück beschädigt wurde, kann sich an die Schlichtungsstelle für den öffentlichen Personenverkehr (SÖP) wenden. Diese kooperiert mit rund 360 Verkehrsunternehmen, zu denen neben den großen nationalen Fernbus-Anbietern wie FlixBus, Eurolines Germany und IC Bus auch viele Fluggesellschaften, die Deutsche Bahn und zahlreiche Nahverkehrsverbände zählen.

Will man eine Entschädigung für entstandene Unannehmlichkeiten auf Reisen, sollte man sich zunächst über die eigenen Fahrgastrechte informieren. Ist der Fernbus beispielsweise mehr als zwei Stunden zu spät, kann man sich den vollen Fahrpreis zurückerstatten lassen. Dies gilt jedoch nur bei Verspätungen bei Abfahrt – steht man hingegen zwei Stunden lang im Stau, gibt es keine Entschädigung. Anders sieht dies bei der Bahn aus, wo es auch bei verspäteter Ankunft einen Teil des Fahrpreises zurück gibt.

Fernbus, Bahn und Flugzeug im Vergleich:
Hier finden Sie alle Informationen zu Ihren Fahrgastrechten

Stellt man fest, dass man als Fahrgast bestimmte Rechte geltend machen kann, sollte man sich in erster Instanz direkt an das zuständige Verkehrsunternehmen wenden. Wird die Forderung von diesem abgewiesen, vermittelt die Schlichtungsstelle. Die dort beschäftigten Volljuristen suchen dann nach einer Lösung, die sowohl für den Fahrgast, als auch für das Unternehmen zufriedenstellend ist. Laut SÖP liegt die Erfolgsquote aktuell bei 80 Prozent. Da der Service über die Mitgliedsbeiträge der Kooperationspartner bezahlt wird, ist die Dienstleistung für Reisende völlig kostenlos.

Die Halbjahresbilanz 2017 zeigt, dass immer mehr Reisende von der SÖP Gebrauch machen. So sind bis Ende Juni 2017 knapp 7.000 Beschwerden eingegangen, was einem Plus von 27 Prozent entspricht. Die Schlichtungsstelle geht allerdings nicht davon aus, dass die Qualität der Reisen schlechter geworden ist und begründet den Anstieg stattdessen mit der stetig ansteigenden Anzahl der teilnehmenden Verkehrsunternehmen. Während die SÖP im Vorjahr noch 260 Kooperationspartner zählte, sind es aktuell etwa 360. Dies bedeutet im Umkehrschluss, dass die SÖP für immer mehr Reisende eine geeignete Anlaufstelle darstellt. Auch den Anstieg der Fernbus-Beschwerden um rund 29 Prozent sieht die SÖP nicht als Zeichen abnehmender Qualität, sondern führt ihn vielmehr auf die gesteigerte Nachfrage nach günstigen Fernbus-Fahrten zurück. Die stetig steigenden Fahrgastzahlen im Fernbus scheinen diese Annahme zu bestätigen.

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